Der Lambda-Wert, abgeleitet vom griechischen Buchstaben λ, gibt die Wärmeleitfähigkeit eines Stoffes an. Er ist also eine Stoffkennzahl, die ausdrückt, wie gut oder schlecht eine Material die Wärme leitet. Diese Wärmeleitfähigkeit weisen praktisch alle Materialien und Stoffe auf – seien es Metalle, mineralische Baustoffe oder Kunststoffe. Je kleiner der Lambda-Wert ist, umso schlechter ist die Wärmeleitfähigkeit und umso besser ist die Wärmedämmeigenschaft.
Während Kupfer ein Lambda von 300 W/(mK) hat, weist z.B. Styropr einen Wert von lediglich bis zu 0,031 W/(mK) auf – eine fast 10.000-fach schlechtere Wärmleitfähigkeit. Kalksandstein verfügt bei einer Rohdichte von 1.800 kg/m3 über ein Lambda von 0,99 W/(mK) – Wärmedämmstoffe leiten die Wärme fast 30 mal schlechter.
Und das ist auch gut so, denn ein Wärmedämmstoff soll die Wärme schließlich so lange wie möglich im Haus halten. Daher gilt: Je kleiner die Wärmleitfähigkeit der Dämmung, desto schlechter leitet das Material die Wärme ab und desto besser ist seine Dämmeigenschaft.
Neben dem Lambda-wert als physikalische Größe hat sich in Deutschland die Wärmeleitgruppe (WLG) als Materialkennung von Dämmstoffen etabliert. Hierbei handelt es sich um eine vereinfachte, aus der Wärmeleitfähigkeit abgeleitet Bezeichnung. Dabei werden nur die Nachkommastellen als Wertangabe genutzt und die physikalische Einheit entfällt. Ein Wärmedämmstoff mit der WLG 035 ist demnach besser als eine WLG 040. Die Beschreibung von Dämmstoffen im Sprachgebrauch ist so um einiges einfacher.
Um die Dämmqualität einer Gebäudehülle zu beurteilen, sind die Wärmeleitfähigkeiten der einzelnen Baustoffe allein aber nicht ausreichend. Hier muss zusätzlich noch die Schichtdicke der verbauten Materialien berücksichtigt werden. Je geringer die WLG, desto dünner braucht auch nur die Schicht für eine sinnvolle Gebäudedämmung sein. Um beispielsweise die wärmende Wirkung einer 10 cm Dämmung WLG 035 mit einer Kalksandsteinwand zu erzielen, müsste diese knapp 280 cm stark sein. Da eine Gebäudehülle aber nicht nur aus Dämmstoffen bestehen kann, werden zur Bewertung der Dämmeigenschaft einer Wand oder Decke alle verwendeten Bauschichten zusammengenommen.
Wann ist aber ein Gebäude bzw. Bauteil gut gedämmt? Hierzu wird der U-Wert eines Bauteiles herangezogen. Dieser Ausdruck bezeichnet den Wärmedurchgangskoeffizienten; als veraltet Bezeichnung findet sich in der Literatur oder alten Handwerkerrechnungen manchmal noch der k-Wert. Die heute angewandte Berechnungsmethode berücksichtigt darüber hinaus auch erhöhte Wärmeflüsse durch Wärmebrücken, beispielweise mechanische Befestigungen von Dämmstoffen. Diese werden als Malus auf den U-wert aufgeschlagen, um noch genauer die Wärmedämmung eines Bauteils zu bewerten.
Ziel ist es, für alle Bauteile einer Gebäudehülle möglichst geringe U-Werte zu erreichen – am besten mit einer Dämmschicht im Bauteil. Aktuell fordert die Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) für Fassaden einen U-Wert von 0,24 W/(m2K). Eine gängige Außenwand aus 24 cm Kalksandstein mit Putz hat einen U-Wert von ca. 2,2 W/(m2K) – fast 1o mal so schlecht wie gefordert. Erst mit einer zusätzlichen Schicht Dämmung mit einer Wärmeleitgruppe 035 – welche alleine einen U-Wert von 0,27 W/(m2K) hat – wird eine ausreichende Dämmleistung der Außenwand erzielt.
Der Lambda-Wert ist eine Materialeigenschaft.
Der U-Wert beschreibt die Dämmqualität eines gesamten Bauteils mit allen Baustoffen und Wärmebrücken.
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